„Das sind doch nur Wilde“

Es ist längst kein Geheimnis mehr. Auch der Frankreich-Feldzug der Wehrmacht 1940 war kein sauberer Fotos und Dokumente belegen: Deutsche Soldanten begingen im so genannten Blitzkrieg gezielte Kriegsverbrechen an schwarzen Soldaten der französischen Armee. Sie waren dabei fanatisiert von der NS-Propaganda, die die Kämpfer von denen viele aus dem Senegal kamen, als Wilde darstellten, die sich nicht an die Hager Landkriegsordnung halten. Solchen Massakern fielen hunderte zum Opfer. Doch auch nach der Befreiung Frankreichs 1944 war die Leidensgeschichte dieser Tirailleurs Sénégalais noch nicht zu Ende. In einem Lager bei Tanger kam es zu einem Massaker der französischen Armee gegen die Veteranen der eigenen Armee. Dieser letzte Teil der Geschichte ist in Frankreich noch nicht aufgearbeitet. Das konnte man auch daran erkennen, dass ich kurz nach Erscheinen des Spiegel-Geschichte-Hefts über Kriegsgefangene zwei Leser-Mails aus Frankreich erhielt. Zudem haben wir in dem Heft Bilder vom Wehrmachtsmassaker an schwarzen Soldaten in Chasselay veröffentlicht, die erstmals 2020 gefunden wurden.