Mit rasender Ungeduld

Schon morgens um sechs waren die Ersten gekommen, um sich einen Platz zu sichern. Damit alles seine Ordnung hat, geben die Saaldiener kleine, rote Platzkarten aus. Als der Angeklagte Rolf F., von der Boulevardpresse zum „Raser von Bruchsal“ gemacht, gegen halb neun vor das Karlsruher Amtsgericht tritt, ist der Saal gesteckt voll. Für viele im Publikum geht es allerdings weniger um sein Schicksal als vielmehr um Grundsätzliches: um freie Fahrt auf Autobahnen. Die Stimmung im Saal ist recht eindeutig. Unsichere Aussagen von Zeugen werden mit ungeduldigem Getuschel quittiert, und als Richterin Brigitte Hecking einem Zeugen antwortet, sie habe wenig Erfahrungen mit Geschwindigkeiten über 200 Stundenkilometern, zischt einer in der letzten Reihe: „Auch so eine Kleinwagenfahrerin. >>>